Urzustand
[1] Planung 12 August, 2009(hier geht es um den Zeitraum vor Februar 2009)
Zur Vorgeschichte: wir haben bisher getrennt gewohnt, dh. Petra mit Niklas in einer Wohnung, Mike in einer anderen. Obwohl wir beide schon eher freiheitsliebende Menschen sind, ist das natürlich ein blöder Zustand. Da wir auch beide handwerklich nicht unbegabte Leute sind, war die Richtung (zunächst) klar: wir bauen!
Fabrikhalle
Ursprünglich schwebte uns ein total cooles Loft in einer alten Fabrikhalle auf einem Riesengrundstück mit See und Bergen vor… dementsprechend gingen unsere ersten Bemühungen auch eher in diese Richtung. Und fanden – nix! Nichts auch nur annähernd so, wir wir uns das vorstellten (ok, man muss dazusagen, wir beschränkten unsere Suche auf den Raum Frankfurt…).
Parallel dazu fingen wir an, nach einem geeigneten Grundstück zu suchen, um selber eine Art Halle zu errichten. Fertighäuser wurden im Internet zwar auch angeschaut, aber eher als Anschauungsmaterial für Grundrisse.
Traumgrundstückssuche
Das mit dem Grundstück war ganz schön schwierig, da es sich hierbei um einen für uns recht schwierigen Kompromiss handelte. Hier nur mal einige Kriterien, die uns so beschäftigten:
- schöne Gegend (See, Berge, Aussicht…)
- verkehrsgünstige Lage
- Arbeitsplatz vorhanden und in der Nähe
- Infrastruktur (also Schule, Einkaufsmöglichkeit, Kino, etc.)
- Quadratmeterpreis
- Freundeskreis, Familie, usw. in der Nähe
- Lärm (Flugzeuge, Bahn, Strassen…)
Diese Liste ist weder vollständig noch prioritätenmässig gleichbleibend bei so einer Grundstückssuche. Bei uns im Frankfurter Raum ist es für meine Begriffe extrem schwierig, ein einigermassen akzeptables Grundstück für einen annehmbaren Preis zu finden (und nein, wir sind keine Millionäre!). Wegziehen haben wir uns auch überlegt, klar – aber dann hat man wiederum andere Probleme (Arbeit, Kind/Babysitter, Pendeln in der Bauphase, usw.).
Also alles nicht so einfach. Wir suchten und suchten, fanden natürlich kein idyllisches Anwesen mit See, Bergen und in gross und günstig. Auch nicht nur gross und günstig. Frustrierend ist das natürlich schon, gleichzeitig wird man natürlich auch realistischer.
Häuser und Makler
Da das Traumgrundstück unentdeckt blieb, fingen wir irgendwann an, schon gebaute Häuser zu suchen (man merkt schon, mittlerweile sind es schon Häuser, keine Hallen mehr!). Da gab es natürlich einiges, und wir lernten gleichzeitig eine Art “andere Menschengattung” kennen, nämlich die Makler. Ich weiss, Vorurteile sind nicht gut… aber – um es mal wirklich vorsichtig auszudrücken – manche von denen sind echt anstrengend…
Um es kurz zu machen, es waren wirklich schöne Immobilien dabei, aber “das richtige Haus” fanden wir nicht. Also suchten wir wieder Grundstücke, diesmal in realistischeren Grössen- und Preisregionen (auch hier kommt man nicht an den Maklern vorbei!).
Grundstücksfindung
Letztendlich fanden wir unser Grundstück, das zwar nicht mehr allzu viel mit den ursprünglichen Vorstellungen zu tun hatte, aber dennoch einen für uns guten Kompromiss darstellt. Das Grundstück war zum damaligen Zeitpunkt reserviert für einen Käufer, der sich allerdings als äusserst unzuverlässig herausstellte. Schlussendlich wurden wir uns mit der Maklerin einig und dann ging der Kauf auch recht flott über die Bühne.
Es handelt sich um ein Anwesen in zweiter Reihe, das noch nicht erschlossen war (aus diesem Grund war der Preis auch erstaunlich günstig für diese Gegend). Es befindet sich in einem Stadtteil, der auf einem (ganz flachen) Hügel liegt, so dass Grundwasser im Keller bei uns höchstwahrscheinlich niemals ein Thema sein wird. Der Boden besteht zum allermeisten Teil aus Sand.
Obwohl der Frankfurter Flughafen quasi um die Ecke ist, ist dieser Teil der Stadt im toten Winkel der Startbahnen, so dass wir die Flugzeuge höchstens aus der Ferne sehen, aber kaum hören können. Auch die Bahnlinie, die in der Nähe vorbeiführt, hat durch die dazwischenliegenden Häuser eine angenehme Lautstärke.
Einige Tipps an Grundstückskäufer
- rechnet mit mindestens 110% des Kaufpreises (eher noch mehr), da hier noch zusätzliche Kosten wie Makler, Notar, Grunderwerbssteuer anfallen.
- informiert Euch, was für Auflagen es bei dem Grundstück gibt (Baulasten, Grenzbebauungen, Bauvorschriften, usw.). Hier ist ein Architekt aus der Gegend hilfreich, der kennt nämlich zum einen die meisten Auflagen eh schon, zweitens hat er auch den Blick für die “Problemstellen”. Unbedingt sollte man in die amtlichen Lagepläne schauen, am besten zusammen mit Architekt!
- ein Bodengutachten ist eine gute Sache (empfehlenswert!), allerdings müssen sich solche Betriebe auch absichern, weshalb hier teilweise wirklich übertrieben wird – wenns nach denen geht, müsste so gut wie jeder Keller eine weisse Wanne (extrem aufwändig und deshalb teuer) sein.
An dieser Stelle schon mal vielen vielen Dank an unseren Architekten Jörg Westphal, der uns auch im Vorfeld bei unserer Suche nach der geeigneten Immobilie mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat!
Zum Abschluss noch ein paar Bilder (bei den Flurkarten ist der gelbe Bereich unsere Grundstücksgrenze, der pink markierte Bereich das geplante Haus):
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