Schwarz, schwärzer, Bitumen

[4] Rohbau 11 Oktober, 2009

Ja, wir sind jetzt die Bitumen-Fachprofis und hier wird Euch erklärt, wie es geht!

  1. In weiße Kostüme werfen (Väter nicht, die sind dafür zu cool!),
  2. Mützen aufsetzen,
  3. Geschirrspülhandschuhe anziehen,
  4. Wand abkehren,
  5. Dichtschlämme aufbringen (das ist der Teil, der den Übergang zwischen Schwarzbeschichtung und Sockelputz überbrückt),
  6. Bitumenvoranstrich mit Quaste auftragen,
  7. 2-komponentige Bitumen-Dickbeschichtung in die Baugrube hieven (Rührgerät nicht vergessen!),
  8. Mike Mut zusprechen und dann von ihm fleißig Pulver und schwarzes Zeug anrühren lassen,
  9. mit Maurerkelle und Glättkelle die Wand millimeterdick einschmieren,
  10. Gewebearmierung draufpappen (und das, ohne die Wand mit den Fingern zu berühren – schwierig!),
  11. Schwarzbeschichtung über dem Gewebe verteilen (nass-in-nass bzw. klebrig-in-klebrig),
  12. alles möglichst babypopomäßig  glatt streichen,
  13. den Rest des Tages auf der Couch chillen (der Krempel muss trocknen),
  14. nun noch eine Schicht Schwarzbeschichtung aufbringen,
  15. Vlies drüberkleben, fertig!

Das Ganze dauert bei so krassen Leute wie uns etwa 10 Tage, weil man zwischendurch auch arbeitet, nicht die Reihenfolge obiger Liste einhält und auch zwischendurch immer wieder Regendächer bauen muss. Nebenbei muss man noch Petras Haare und Ohr mit Bitumen vollschmieren, sich selbst an der Nase kratzen (natürlich mit schwarzbeschichteten Handschuhen – nicht wahr, lieber Berndt) und so viel Bitumen an der Hose haben, dass man auf dem Fussboden kleben bleibt. Wenn sich die Handschuhe dann nicht mehr von den Griffen der Kellen lösen, habt Ihr alles richtig gemacht!

Fazits dieser klebrigen Zeit:

Einsparpotential ist riesig, und Spass hat es auch noch gemacht – vielen Dank an alle fleißigen Helfer!

“So dick beschichtet habe ich noch kein anderes Haus gesehen!” (Zitat Herr Demir)

2 Kommentare zum Thema “Schwarz, schwärzer, Bitumen”

  1. Carola sagt:

    :) Gut gelungener Bericht und eine noch bessere Anleitung. So eine Beschichtung steht uns auch noch bevor und wir sind für alle Tipps dankbar. Jetzt weiß ich ja schonmal in etwa, was mich erwartet. Wie bekommt man das Zeug denn eigentlich wieder von Körper und Kleidung ab?
    Grüße, Carola und Family

  2. Mike sagt:

    Danke :-)
    Bitumen wieder abzukriegen, ist eine echte Aufgabe. Von der Kleidung kriegt man das Zeug kaum runter, also gaaanz alte Sachen und vor allem auch an die Schuhe denken! Lange Haare sollte man möglichst wegpacken, sonst ist das echt unschön. Uns ist es passiert, dass ich an Petra vorbeiwollte, sie es aber nicht mitgekriegt hatte – eine falsche Bewegung und schon berührte meine Kelle ihren Kopf. Zum Glück war nur eine Haarsträhne betroffen, die wir aber leider mit der Schere entfernen mussten :-(
    Ich kann nur diese unglaublich hässlichen weissen Anzüge empfehlen, die entsorgt man am Ende einfach (sind auch nicht teuer). Dazu ganz normale Haushaltshandschuhe, am besten mehrere, weil irgendwann die Kelle am Handschuh klebt. Man kriegt die klebrigen Handschuhe vor allem davon, wenn man das Gewebe mit dem Finger andrückt statt mit der Kelle! Witzigerweise schafft man es auch immer wieder, mit der Kelle die Lücke zwischen Handschuh und Ärmel zu treffen. Nach getaner Arbeit ist also trotz aller Vorsichtsmassnahmen eigentlich immer Schrubben angesagt – mit einer Nagelbürste oä. funktioniert das aber ganz gut.

    Hört sich alles ganz schlimm an, ist es aber eigentlich gar nicht. Im Nachhinein erinnern wir beide uns gerne an diese Tätigkeit zurück und würden sie auch wieder selbst machen. Ein Tip noch: wir hatten ziemlich hochwertes Zeugs, unser Rohbauer hatte und gesagt, es wäre sehr gut und angenehm zu verarbeiten (Firma Deitermann, Superflex 10). Über andere Produkte kann ich leider nichts sagen.

    Viel Spass und Grüsse zurück, Mike

Hinterlasse einen Kommentar


Wordpress Themes by Mobile Themes / Jim / Übersetzt ins Deutsche von Pascal Senn
Copyright © 2007 Bau-Tagebuch. All rights reserved.